Musiker aus Münster baut Brass-Band in afrikanischem Dorf auf / Spendenaktion
-Klaus Baumeister- Münster – Beim Stichwort Hilfsgüter denkt man meist an Lebensmittelpakete, medizinische Geräte oder Decken und Zelte. Auch der Münsteraner Thomas Stählker sammelt und verschickt Hilfsgüter – und zwar Trompeten und andere Blasinstrumente.
Der leidenschaftliche Musiker, Dozent an der Musikhochschule sowie an verschiedenen Musikschulen, versorgt eine Brass-Band in dem ugandischen Dorf Obiya Palaro. Neun ausrangierte Trompeten, die Stählker aufgetrieben hat, leisten in Uganda bereits wertvolle Dienste. „Ich könnte sehr gut auch noch Posaunen und Hörner gebrauchen“, hofft Stählker auf weitere Spenden.
In der münsterischen Kirchengemeinde St. Mauritz trägt Stählker den offiziellen Titel Stiftstrompeter, weil er sich für die Kirchenmusik engagiert und alljährlich zu Heiligabend im Turm der Stiftskirche St. Mauritz Weihnachtslieder spielt.
So griff der Stiftstrompeter auch zum Instrument, als im vergangenen Jahr der Priester Father Cyprian aus Obiya Palaro in Münster weilte, um mit der Uganda-Hilfe St. Mauritz weitere Hilfsprojekte zu besprechen. Seit 30 Jahren fördert die Uganda-Hilfe das Dorf Obiya Palaro und schickt nicht zuletzt junge Hilfskräfte dorthin, in deren Gepäck sich inzwischen regelmäßig auch Trompeten befinden.
Bei besagtem Besuch nun fragte Father Cyprian an, ob Stählker Interesse habe, beim Aufbau einer Brass-Band mitzuhelfen. „Seit der englischen Kolonialzeit ist Brass-Musik in Uganda etabliert“, so der versierte Trompeter. Bei einer Projektreise nach Obiya Palaro lernte er die dortige Brass-Band kennen. „Der Lerneifer ist ungeheuer groß.“ Von der sprichwörtlichen Musikalität der Afrikaner ganz zu schweigen.
Da Blasinstrumente absolute Luxusgüter in dem entlegenen Dorf seien, „teilen sich meist mehrere Musiker ein Instrument“. Mit den Spenden hofft Stählker, den Kreis der Musiker deutlich steigern zu können. „Bei allen Dorffesten ist die Brass-Band unverzichtbarer Bestandteil.“
Wann Stählker das nächste Mal nach Obiya Palaro reist, weiß er noch nicht. Dass er „seine“ Brass-Band aber noch einmal besuchen wird, steht für ihn fest.
Der Stiftstrompeter hofft auf die Unterstützung von Münsteranern, die als Kind oder Jugendlicher mal ein Blasinstrument gespielt haben und dieses dann im Schrank verstaut haben. „Da muss es noch einige Schätze in der Stadt geben.“
Allen potenziellen Spendern verspricht er: „Die Trompeten, Posaunen und Hörner werden zum Einsatz kommen – immer und immer wieder.“
Die Kontaktaufnahme erfolgt am besten über die Mail-Adresse der Uganda-Hilfe St. Mauritz, apwoyo@uganda-hilfe.de. Ein Kontaktformular befindet sich auch auf der Homepage www.uganda-hilfe.de
Quelle: Westfälische Nachrichten