Bildung

„Wenn ihr Wissen bewahren und die Zeit überdauern wollt, vertraut es den Kindern an. Weisheit aus Afrika

Ausbildungsförderung nimmt in unserem Projekt eine Schlüsselrolle ein, denn nur eine selbstbewusste und autonome Gesellschaft ist in der Lage, die Entwicklung im eigenen Land selbst aktiv voranzutreiben.

Dass Ausbildung, Schulbedingung, Weiterbildung zwangsläufig Gesundheit und damit saubere Trinkwasserversorgung und medizinische Hilfe voraussetzen, liegt auf der Hand. Deswegen hat die Uganda-Hilfe St. Mauritz e.V. in den ersten Jahren in Brunnenbohrungen und die Schaffung einer effektiven medizinischen Grundversorgung investiert.

Daneben wurden sukzessive Schulgebäude für eine Primary St. Mauritz School gebaut.

Derzeit gehen mehr als 600 Schülerinnen und Schüler in die Primary School in Obiya Palaro.

Die Uganda-Hilfe St. Mauritz unterstützt sie auf vielfältige Weise. Familien, die aufgrund starker Armut ihre Kinder nicht zur Schule schicken können, werden beim Bezahlen des Schulgeldes unter die Arme gegriffen. Ein weiterer Teil des Geldes wird in Schulmaterialien umgesetzt.

Darüber hinaus unterstützen wir Absolventen unserer Primary School, die eine weiterführende Schule besuchen wollen oder eine Berufsausbildung anstreben. Auch unsere eigenen Mitarbeiter schicken wir auf Weiterbildungen.

Um Lehrer langfristig an Obiya Palaro zu binden, wurden neben der Schule Lehrerunterkünfte errichtet. 

Im Kindergarten von Obiya Palaro ist immer was los. Von 8 bis 13 Uhr wuseln hier 250 Drei- bis Sechsjährige herum. Während der Schulstunden wird gesungen und getanzt. Ab und zu wird auch ein Ausflug in die Bücherei unternommen, um die Bilderbücher durchzugucken.

In den Pausen wird auf dem Schulhof gespielt. Auf der Rutsche und Karussell fahren alle gern.

Auch den Kindergarten unterstützt die Uganda-Hilfe finanziell, damit alle Kinder zur Vorschule gehen können. Der Kindergarten platzt mittlerweile aus allen Nähten, abgewiesen wurde aber noch niemand. Für die Zukunft ist ein größerer Kindergarten in Planung.

Im Jahr 2018 wurde eine Schülerunterkunft  auf unserem Gelände eröffnet. Hier können Schülerinnen und Schüler, deren Schulweg zu weit ist, um ihn jeden Tag zu Fuß zu gehen, untergebracht werden.

Vergleichbar mit einem Internat wohnen die Kinder dann auf dem Gelände der Uganda-Hilfe St. Mauritz. Geschlafen wird in großen Schlafsälen, gegessen wird im Innenhof und die Schule ist direkt nebenan.

In Kooperation mit der Don Bosco-Organisation, die im benachbarten Geflüchtetencamp Palabek arbeitet, sind auch viele geflüchtete Kinder aus dem Südsudan im „Dormitory“ untergebracht. Wer sich zu diesem Thema weiter informieren möchte, kann hier klicken.

Seit 2016 steht in Obiya Palaro eine kleine Bücherei. Dieses einzigartige Projekt wurde von der Studierenden Luzia Bruns ins Leben gerufen. Sie hat in Obiya als Praktikantin gearbeitet.

Gute Büchereien sind in Gulu nur schwer, bis gar nicht, zu finden. Die Eröffnung einer Bücherei in Obiya Palaro eröffnet den vielen Schülern und Studenten in der Umgebung  Zugriff zu Arbeitsmitteln und gibt ihnen eine ruhige Umgebung zum Lernen und Arbeiten.

Aber auch einen weiteren Aspekt möchte Luzia Bruns gerne unterstützen: nämlich die pure Freude am Lesen. Das Versinken in spannenden, traurigen, interessanten, lustigen oder romantischen Büchern sollte jedem Menschen ermöglicht werden. Egal ob alt oder jung, jeder sollte Zugriff auf ein paar Seiten guten Lesestoff haben, um ein bisschen aus dem Alltag zu entfliehen.

Das Angebot der Bücherei konnte in den letzten Jahren weiter ausgebaut werden. Mittlerweile steht ein Kopiergerät und zwei Computer in der Bücherei, um die Schule, das Health Centre und die Bevölkerung zu unterstützen. Bisher mussten sie zum Drucken, Kopieren und Tippen ins 10 km entfernte Gulu laufen oder fahren.

In einer großen Aktion im Sommer 2019 wurde zudem ein neuer Schwung Schulbücher gekauft. Viele Schülerinnen und Schüler nutzen die Bücherei jetzt auch als Lernort für Klausurvorbereitungen.
Wer noch mehr zum Thema erfahren möchte, kann folgende Artikel lesen.
Ein Jahr später – das Büchereiprojekt
Wie das Internet nach Obiya Palaro kam
Neue Bücher für Obiya Palaro

Um die Kinder der Primary-School vor ihrem Abschluss besonders zu motivieren wurde 2017 ein ganz besonderes Projekt initiiert. Nach dem Abschluss fährt die gesamte Stufe in den Murchison-Nationalpark. Für viele Schüler und Schülerinnen ist es das erste oder einzige Mal, dass sie einen Löwen oder Elefanten sehen – obwohl die nur 60km entfernt leben.

Der Murchison-Falls Nationalpark ist mit einer Fläche von 3840 km² der größte Wildtierpark in Uganda. 1952 wurde der Murchison Falls Nationalpark geschaffen, um die imposante und tierreiche Savannenlandschaft an den Murchison-Fällen des Viktoria-Nils zu schützen. Die namensgebenden Wasserfälle liegen im Westteil des Parks und stürzen an dieser Stelle durch eine 7 m breite Schlucht 43 m in die Tiefe.

Etwa 1400 Elefanten, beeindruckende Herden von Kaffernbüffeln, Uganda-Kobs, Kuhantilopen und zahlreiche Rotschildgiraffen ziehen durch die Savanne. Zudem beherbergt der Park die versteckt lebenden und eher seltenen Buschböcke, verschiedene scheue Antilopenarten. Neben den Warzenschweinen gibt es auch Löwen und Leoparden zu sehen und entlang des Nils natürlich Nilpferde und Krokodile.

Die Kosten für den Schulausflug belaufen sich für 80 Schüler und begleitende Lehrer für den Bus, Fahrer, Benzin, Parkeintritt, Fähre, Ranger, Verpflegung und Getränke auf insgesamt circa 1.200,00 Euro, also 15,00 Euro für jeden Schüler.

Sie können mit einer Spende unseren Kindern einen unvergesslichen Tag ermöglichen!

Weitere Artikel:
Ein Tag im Murchison Falls Nationalpark
Primary 7 Class 2019 Tour