Zeitungsartikel in den Westfälischen Nachrichten am 21.11.2015
Uganda-Hilfe St. Mauritz möchte Medizinstation im Dorf Obiya Palaro um einen Bettentrakt erweitern
-Klaus Baumeister- Münster – Die rund 20 000 Einwohner in dem Dorf Obiya Palaro im Norden Ugandas sind – gemessen an westlichen Standards – sehr arm. Niemand besitzt ein Auto. Strom und fließend Wasser sind ein seltener Luxus. Niemand hat einen Beruf, wie wir ihn kennen. Alle sind Selbstversorger, alle leben von dem, was das Land um ihre kleinen Behausungen herum hergibt.
Und doch erlebt Obiya Palaro seit gut zehn Jahren einen echten Aufschwung: Der Bürgerkrieg ist vorbei, niemand muss noch hungern. Mehr noch: Wenn Frauen ein Kind bekommen, können sie eine Entbindungsstation aufsuchen, die Kinder besuchen eine Schule, im Dorfkern gibt es elektrische Brunnen mit sauberem Trinkwasser.
Kurz und gut: Die Menschen profitieren vom Frieden – und sie profitieren von der seit über 20 Jahre währenden Arbeit der Uganda-Hilfe St. Mauritz aus Münster. Die Kernzelle des Dorfes sind die mit Spendengeldern errichtete Medizinstation und die benachbarte Entbindungsstation. Zehn Menschen arbeiten dort zum Wohl der Dorfgemeinschaft: Zwei Hebammen, vier Krankenschwestern, ein Laborant, ein Kaufmann und drei Hausmeister.
Nun darf man sich in einem Dorf wie Obiya Palaro keine Hochleistungsmedizin vorstellen wie in Münster. Aber Standarderkrankungen wie Malaria, Wurmerkrankungen, Keuchhusten oder Atemwegsproblemen sind die Menschen nicht mehr hilflos ausgeliefert. Ganz abgesehen davon, dass Schwangere und junge Mütter endlich eine vor- und nachgeburtliche Betreuung erhalten, die diesen Namen verdient.
Jetzt möchten die Menschen von Obiya Palaro gemeinsam mit der Uganda-Hilfe St. Mauritz und den Lesern unserer Zeitung den nächsten Schritt gehen: Die Medizinstation soll einen Bettentrakt bekommen. Derzeit ist nur eine ambulante Behandlung möglich. Die Möglichkeit einer stationären Behandlung hätte auch den Vorteil, dass ein Arzt zu dem Team der Medizinstation stoßen würde.
Für die Dorfgemeinschaft wäre dies ein Quantensprung in der Qualität ihrer Versorgung. Seit Jahren plant die Uganda-Hilfe um den Vorsitzenden Ulrich Schmitz-Hövener die Erweiterung. Wichtiger Partner ist dabei die Diözese Gulu. Sämtliche öffentliche Einrichtungen in Obiya Palaro stehen auf kirchlichem Grund, damit sie nicht einfach verkauft werden können. Darüber hinaus wird für jede Fachkraft, die das Team in Obiya Palaro verstärken soll, auch eine Wohnung gebaut, frei nach dem Motto: „Wer eine Wohnung hat, der bleibt.“
Hier geht es zu dem Bericht der WN vom 21.11.2015