Lernen, wie es zugeht in der Welt – Annette-Gymnasium besiegelt Partnerschaft

 

-Klaus Baumeister- Münster – Wofür braucht ein Gymnasium eine Partnerschaft mit einer Gemeinde in einem Entwicklungsland? Auf diese Frage kann Maria Terhorst-Schweifel, Religionslehrerin am Annette-Gymnasium, eine Antwort geben – eine ausführliche sogar. Sie spricht dann von der „Mitgestaltung der Welt“, die Schüler einüben sollten, von sozialer Gerechtigkeit oder auch schlicht davon, dass Partnerschaftsprojekte im Leitbild des Annette-Gymnasiums festgeschrieben und Bestandteil des Unterrichts seien.

Das bedeutet, dass die Annette-Schüler ab sofort bei diversen Gelegenheiten ihren Blick nach Uganda richten, genauer gesagt in die Gemeinde St. Mauritz, in dem das Dorf Obiya Palaro liegt. Denn nachdem der dortige Pfarrer Cyprian Odongo und die Sozialarbeiterin Kevin Amito das Gymnasium besucht haben, ist die Partnerschaft jetzt offiziell besiegelt.

Ansprechpartner in Münster ist die Uganda-Hilfe St. Mauritz, die seit über 25 Jahren den Aufbau der gleichnamigen Partnergemeinde fördert. Für Dr. Désirée Bourger, stellvertretende Schulleiterin am Annette- Gymnasium, waren die Verankerung der Uganda-Hilfe in Münster und persönliche Kontakte ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl.

Das Dorf Obiya Palaro, für das demnächst bei diversen Schulaktionen gesammelt wird, löst das Kinderhilfsprojekt Chilibulo in Ecuador ab. Die Kontakte dorthin hatten wegen eines Umzuges der Ansprechpartner keinen Bestand mehr.

Was folgte, war nach Auskunft der Schulleiterin Dr. Anette Kettelhoit ein Bewerbungsverfahren verschiedener Dritte-Welt-Initiativen, „ein bisschen wie ein Casting“. Am Ende überzeugte Sabine Schmitz-Hövener von der Uganda-Hilfe, selbst eine Religionslehrerin, am meisten. „Je konkreter ein Projekt, desto größer das Engagement der Schüler“, freut sich Terhorst-Schweifel auf die Zusammenarbeit.

Wer weiß, vielleicht arbeitet demnächst so mancher Annette-Schüler nach dem Abitur in Obiya Palaro. Die Uganda-Hilfe kann nämlich gleich einen doppelten Erfolg melden. Die Partnergemeinde Obiya Palaro wurde nämlich in das Weltwärts-Programm des Bistums Münster aufgenommen.