Dorf Obiya Palaro in Uganda bereitet sich auf neues Krankenhaus vor / Größe je nach Spendenaufkommen
-Klaus Baumeister- Münster – Afrikaner sind pragmatisch. Im kommenden Frühjahr wird in dem Dorf Obiya Palaro im Norden Ugandas eine 40 mal 20 Meter große Betonplatte gegossen. Je nachdem, wie viel Geld bei der WN-Spendenaktion zusammenkommt und wie viel Geld das zuständige Bistum Gulu als Bauherr sonst noch auftreiben kann, wird ein Viertel der Betonplatte bebaut, die Hälfte oder im Idealfall sogar die ganze Platte.
Ulrich Schmitz-Hövener, Vorsitzender der Uganda-Hilfe St. Mauritz, ist jüngst von einer Projektreise nach Obiya Palaro zurückgehrt und berichtet: „Das ganze Konzept ist so gestrickt, dass das kleine Krankenhaus sukzessive wachsen kann.“ Sprich: Je nach Verfügbarkeit der Mittel werden „zu den vorhandenen Modulen weitere hinzugepackt“.
Das gilt übrigens auch für das Dach. Alle Bauteile im Erdgeschoss werden laut Schmitz-Hövener so erstellt, dass die jeweiligen Decken stark genug sind, um eine weitere Etage tragen zu können. Im Falle einer weiteren Erweiterung wird das „nur“ verschraubte Dach abgenommen und später oben auf die zweite Etage gepackt.
Schmunzelnd fügt der Vorsitzende der Uganda-Hilfe hinzu: „Sollte sich dieser Traum in einigen Jahren mal erfüllen, wäre das Krankenhaus das erste Gebäude in Obiya Palaro mit zwei Geschossen.“ Bis dahin dient das im Bauplan bereits mit bedachte Treppenhaus als Lagerraum.
Bislang hat das Dorf Obiya Palaro, dessen Entwicklung seit über 20 Jahren von der Uganda-Hilfe St. Mauritz gefördert wird, „nur“ eine Medizinstation. Hier werden einfache Krankheiten behandelt und vor allem Impfaktionen durchgeführt sowie Schwangere und junge Mütter betreut.
Mit dem kleinen Krankenhaus hätte Obiya Palaro auch einen Anspruch auf eine feste Anstellung von ein bis zwei Ärzten, die dann im Krankenhaus arbeiten.
Da die Ärzte vom Staat bezahlt werden, mussten die Diözese Gulu und die Uganda-Hilfe ihre Krankenhaus-Pläne detailliert mit dem ugandischen Gesundheitsministerium abstimmen.
Die Möglichkeit einer stationären Behandlung wäre eine Revolution für die medizinische Versorgung rund um Obiya Palaro. „Keine zwei Kilometer von dem Dorf entfernt ist man schon im tiefsten Busch“, so Schmitz-Hövener.