Wir haben fast vier Jahre darauf gewartet und zum Jahreswechsel 2022/2023 ist es endlich wahr geworden: Ein echter Besuch in Obiya Palaro abseits von Zoom-Kacheln und WhatsApp-Nachrichten! Wir, das sind Luzia Bruns und Judith Everding, beide „Wiederholungstäterinnen“, Ärztinnen und Vorstandsmitglieder der Uganda-Hilfe. Zum ersten Mal dabei war außerdem Luzias Freund Jan-Hendrik Ewering, der als Ingenieur mit unserem überaus technikbegeisterten Gemeindepfarrer Father Cyprian Odongo schnell ein gutes Tüftel-Team bildete.
Neben vielen Ausflügen in die Dörfer, Festen und einer kleinen Tour in die Berge an der Grenzregion zur Demokratischen Republik Kongo blieb zum Glück auch noch genug Zeit für Projektarbeit. Insbesondere mit dem Team des Krankenhauses tauschten wir uns intensiv aus und initiierten gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort ein „Backbone-Programm“, um die durch Corona und Inflation ins Straucheln geratene Selbstfinanzierung wieder in Schwung zu bringen. In diesem Rahmen werden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt, eine Küche für die Angehörigen der Patienten installiert sowie das Medikamentenlager aufgefüllt. Dazu in Kürze mehr. Neben diesen Herausforderungen konnten wir aber auch tolle Entwicklungen beobachten. Wir waren staunend im von der Gerl‘schen Stiftung „Besser Sehen“ finanzierten Augen-OP dabei, als unsere Expertin Margret Akol gemeinsam mit ihrem Team eine wirklich sehr trübe Linse – man hätte sie auch für einen Kieselstein halten können – entfernte. Beeindruckend! Das persönliche Kennenlernen von unserem lang ersehnten zweiten Priester Father Anthony Acire war eine weitere große Freude und wir sind uns sicher, dass er unser Projekt nachhaltig bereichern kann. Auch unsere aktuelle Freiwillige Marie Hageneier trafen wir zum ersten Mal und waren so begeistert von ihr und ihrer bisherigen Arbeit, dass wir gleich zusammen auf Reisen gingen. Insgesamt sind es weiterhin die engen persönlichen Beziehungen und das gegenseitige Vertrauen, die zusammen das Besondere an unserem Projekt ausmachen. Unsere Sorge, uns nach so langer Zeit in Obiya „fremd“ zu fühlen, stellte sich als völlig unbegründet heraus. Dafür ist wie immer vor allem Father Cyprian Odongo und unserer Projektmanagerin Kevin Amito zu danken! Mit solchen herausragenden Persönlichkeiten ist selbst ein 6-stündiges „General Project Meeting“ erträglich … So kam es, dass wir nach 3- bzw. 5-wöchigem Aufenthalt nur sehr schweren Herzens in den Flieger zurück nach Deutschland stiegen und schon Pläne für den nächsten Besuch schmiedeten.
Luzia Bruns und Judith Everding (Vorstandsmitglieder der Uganda-Hilfe St. Mauritz)