2019

Liebe Freunde und Förderer der Uganda-Hilfe St. Mauritz e.V.                                   

Das Jahr 2019 liegt hinter uns und wieder ist es an der Zeit, über unsere Arbeit in Obiya Palaro im Norden Ugandas zu berichten und all denen zu danken, die uns im vergangenen Jahr begleitet und unterstützt haben. 

Zu Beginn des Jahres konnte nach einer feierlichen Einweihungsfeier unser kleines Hospital seinen Betrieb aufnehmen. Neben unserer Medizinstation, die seit Jahren Anlaufstelle für die örtliche Bevölkerung ist und der Geburtsstation, wo Schwangere betreut, versorgt und ihre Kinder zur Welt bringen können, besteht jetzt nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes die Möglichkeit, mehr als vierzig Patienten stationär zu versorgen. Dieses Angebot wird zunehmend in Anspruch genommen, dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Krankenschwestern, die mehrmals in der Woche neben der Arbeit in unserem Gesundheitszentrum die umliegenden Dorfgemeinschaften besuchen, um Impfaktionen durchzuführen und um über unsere Programme zu informieren. Sie ermutigen die Anwohner, unser Gesundheitszentrum aufzusuchen, statt sich – was leider immer noch verbreitet ist – durch oft obskure Medizinmänner oder Heilerinnen behandeln zu lassen. Wie erfolgreich diese Aufklärungsarbeit ist, kann auch daran gemessen werden, dass im Mai an zwei Tagen über dreihundert Patienten das kostenlose Angebot in Anspruch nahmen, sich einer Krebsvorsorgeuntersuchung zu unterziehen. 

Fast das ganze Jahr wurde unser Team vor Ort von Freiwilligen aus Deutschland unterstützt, die über einen längeren Zeitraum dort gelebt und gearbeitet haben. Unsere „Youngster“, wie wir sie nennen, werden von unseren Freunden in Obiya Palaro und immer wieder von unserem Gemeindepriester Father Cyprian Odongo anerkennend als „our young stars“ bezeichnet, verbringen diese doch schon zum wiederholten Male ihre Semesterferien in unserem Projekt, um dort aktiv mitzuhelfen und am Leben der Dorfbevölkerung teilzunehmen. Luzia Bruns, Sophie Baumeister, Judith Everding, Christina Strobelt und Steffen Lechtermann engagieren sich für unseren Verein nicht nur in Deutschland, sondern waren auch im Jahr 2019 in Obiya Palaro. Sie haben sich einerseits um profane Dinge, wie die neuen Toilettenanlage der Medizinstation oder die Müllentsorgung für unser medizinisches Zentrum gekümmert, aber auch eine kleine Schülerbücherei ins Leben gerufen, die räumlichen und technischen    Voraussetzungen für ein Internetcafé geschaffen oder die Infrastruktur dadurch aufgewertet, dass jetzt am Eingang zu dem Gesundheitszentrum ein kleines Ladenlokal entstanden ist, das Personal und Patienten mit dem Nötigsten versorgt. Dass um dieses Ladenlokal herum nach und nach ein kleiner Markt entsteht, ist wunderbar und zeigt die Akzeptanz unserer Arbeit.

Besonders freuen wir uns auch, dass ab August 2019 Ida Rose und Johann Osewold für ein ganzes Jahr in Obiya Palaro sind. Dort leisten sie ihren Freiwilligendienst, in den sie vom Bistum Münster als Trägerorganisation entsendet wurden. Engagiert berichten sie regelmäßig über ihre Eindrücke, Arbeit und Erfahrungen, die über unsere Homepage allen Interessierten zugänglich sind. Auch diese Kooperation mit dem Freiwilligendienst des Bistums Münster ist für uns eine wertvolle Unterstützung. Betreut werden die Freiwilligen in Obiya Palaro von unserem Freund Father Cyprian und der engagierten ugandischen Sozialarbeiterin Kevin Amito, die sich auch um die einzelnen Projekte vor Ort kümmert. 

Es läuft momentan wirklich gut in Obiya Palaro – auch dank Ihrer finanziellen Hilfe. Dass jetzt auch über unser Projekt ein erster kleiner „Reiseführer“ erschienen ist, verdanken wir Klaus Baumeister, Lokalredakteur der Westfälischen Nachrichten, der im Frühjahr dieses Jahres mit seiner Familie zum zweiten Mal Father Cyprian besucht hat. Anlässlich des Jubiläumsjahres 2020, in dem wir in Münster auf stolze 950 Jahre St. Mauritz zurückblicken, wird Klaus Baumeister am 02.02.2020 um 15:30 in einer gemeinsamen Veranstaltung der Bücherei St. Mauritz und der Uganda-Hilfe seinen „Reiseführer“ vorstellen und über Land und Leute und unser dörfliches Entwicklungsprogramm Obiya Palaro berichten. 

Neben unseren langjährigen Unterstützern, die uns teilweise seit Beginn unserer Hilfe zur Selbsthilfe  die Treue halten, konnten wir uns auch in 2019 auf unsere Kirchengemeinde St. Mauritz in Münster verlassen: Kindergarten, Grundschule, Bücherei, Caritas, Messdiener, Chor und unsere Gemeindepriester, sie alle haben dazu beigetragen, dass 2019 ein erfolgreiches Jahr wurde, ebenso wie die Kaufmannschaft der Warendorfer Straße und die vielen neuen Unterstützer, die über unsere jungen Mitglieder zu uns gefunden haben. Alle an dieser Stelle namentlich aufzuführen, sprengt den Rahmen dieses Jahresrückblicks. Daher der besondere Dank den vielen nicht genannten Unterstützern.

Besonders dankbar sind wir, dass wir zwei weitere Schulen für unsere Projektarbeit gewinnen konnten, nachdem das erfolgreiche Augustin-Wibbelt-Gymnasium in Warendorf, welches unseren Weg von Anfang an begleitet hat, geschlossen wurde – aus uns nach wie vor nicht nachvollziehbaren Gründen. 

Wir freuen uns auf die Kooperation mit dem Annette-Gymnasium Münster und dem Marien-Gymnasium Warendorf und danken den Schülern, Eltern und Lehrern für ihr großartiges Engagement in 2019. Henrike Quest vom Annette-Gymnasium Münster war bereits Anfang 2019 in Obiya Palaro und berichtet auf unserer Homepage eindrucksvoll über die dreißig aus dem Südsudan geflüchteten Kinder, die jetzt auf unserem Gelände eine neue Heimat gefunden haben und liebevoll von Sister Janet betreut werden. Frieden, ein sicheres Zuhause, genug Essen für Alle, sauberes Wasser, gute Lehrer und ein Krankenhaus in der Nähe, das sind die an sich selbstverständlichen Dinge, die die Kinder aus dem Südsudan besonders an St. Mauritz Obiya Palaro mögen. Es ist eine Frage der Zeit, dass auch die hochmotivierten Lehrer vom Marien-Gymnasium in Warendorf unser Projekt besuchen und von diesem Land und seine Menschen authentisch berichten. Der Grundstein für eine gute Zusammenarbeit ist gelegt.

Auch wenn 2019 wirklich gut „gelaufen“ ist, brauchen wir weiter Ihre Hilfe! Nur gemeinsam mit Ihnen sind wir in der Lage, kontinuierlich und nachhaltig „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten. Gemeinsam mit unseren afrikanischen Freunden sagt das Team der Uganda-Hilfe St. Mauritz e.V. ganz herzlichen Dank – wie immer auch in der Sprache unserer ugandischen Freunde mit einem herzlichen „apwoyo“.