2013

Die allgemeine Lage in Uganda hat in 2013 sich weiter stabilisiert. Allerdings ist nach wie vor der berüchtigte ugandische Rebellenführer Joseph Kony auf freiem Fuß. Weder amerikanische Elite-Soldaten, noch ein Kopfgeld in Millionenhöhe, noch ein internationaler Haftbefehl haben zu seiner Festnahme geführt. Seine brutale Rebellentruppe ist noch immer im Grenzgebiet zwischen der demokratischen Republik Kongo, dem Südsudan und Uganda aktiv, doch Übergriffe in Norduganda gab es zum Glück 2013 nicht, sodass unser Projekt sich weiter entwickeln konnte.

Dank Ihres Engagements für ein Entwicklungsprojekt für Tausende von Menschen in Norduganda, welches aus der Wurzel christlichen Handels entstanden ist, ohne Profitstreben, um Menschen und Kulturen zusammen zu führen, sind weitere nachhaltige Erfolge in St. Mauritz Gulu zu verzeichnen:

Es entstanden weitere Lehrerunterkünfte, die zum Teil durch die ugandische Regierung mitfinanziert wurden.

UGH   (281)

Unsere Medizinstation wird erweitert; hier engagieren sich inzwischen auch amerikanische Schwestern, die nicht nur ohne Bezahlung ihren Dienst versehen, sondern auch mit dem Bau eines Erweiterungsgebäudes begonnen haben, wo zukünftig Frauen während der Schwangerschaft betreut werden und auch entbinden können.

UGH   (236)

Der Bau des Priesterhauses mit dem kleinen Gästetrakt macht Fortschritte und wird aller Voraussicht nach im Jahr 2014 bezugsfertig sein.

Mehr und mehr führt unsere langjährige Unterstützung zur Selbständigkeit unseres Projektes; Erzbischof John Baptist Odama nimmt diese Entwicklung zum Anlass, im Jahr 2014 der Gemeinde St. Mauritz Gulu den Status einer selbständigen Kirchengemeinde zu gewähren. Es ist die erste Neugründung einer Gemeinde in Norduganda, die nicht auf die Tätigkeit von Missionaren zurückzuführen, sondern aus der Bevölkerung heraus entstanden ist. Die Neugründung einer christlichen Gemeinde ist für uns in Deutschland, wo für jeden greifbar mehr und mehr Glauben verloren geht und Gemeinden sterben, eine neue, hoffnungsvoll machende Erfahrung. Durch die Verknüpfung von Hilfen im sozialen und gesellschaftlichen Bereich (Schule und Gesundheitswesen) mit pastoralen Hilfen (Aufbau eines Gemeindezentrums) wird besonders deutlich, dass es keine gesunde und dauerhaft positive gesellschaftliche Entwicklung und friedliche Zukunft ohne Glauben gibt.

Wer der erste Gemeindepriester in St. Mauritz Gulu sein wird, steht noch nicht fest. Wir hoffen, dass es Father Cyprian wird, der seit mehreren Jahren die Geschicke vor Ort leitet, unsere Hilfe in Gulu organisiert und uns schon mehrfach in Deutschland besucht hat. Wann genau die Feierlichkeiten stattfinden werden, steht noch nicht endgültig fest; aller Voraussicht nach im Herbst des Jahres 2014.

Auch 2013 haben wir unsere Partnergemeinde St. Mauritz Gulu finanziell unterstützt:

Wir konnten dem Kindergarten, der Schule vor Ort und auch Schülern, die weiterführende Schulen in Gulu oder Kampala besuchen, mit insgesamt 30.000,00 Euro helfen.

Hinzu kamen einzelne Projektzuschüsse: So konnten wir zum Beispiel unserem Labor in der Medizinstation technisches Equipment im Wert von über 3.000,00 Euro zukommen lassen.

Auch der Bakhita-Kindergarten in Gulu profitierte von Ihrem Engagement. Hier haben wir den Bau eines Küchengebäudes mit 7.500,00 Euro bezuschusst. Der Bau wurde dann von Bruder Mike Dietrich, einem Comboni Missionar, erstellt, der auch schon einige Gebäude in unserem Projekt mit errichtet hat.

UGH   (208)

Last but not least haben wir 2.000,00 Euro der Mukisa-Foundation in Kampala zukommen lassen, die sich liebevoll um Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen kümmert.

Dank Ihrer großzügigen Spenden flossen also 2013 weit über 40.000,00 Euro nach Uganda.

Sowohl in unserer Gemeinde St. Mauritz Münster als auch in Warendorf beim Augustin-Wibbelt-Gymnasium haben auch 2013 wieder Aktionen für die Uganda-Hilfe St. Mauritz stattgefunden; so wird immer wieder die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Hilfe zur Selbsthilfe ins Bewusstsein gerufen.

Die Schüler und Lehrer des Augustin-Wibbelt-Gymnasiums organisierten u.a. einen Sport-Spiel-Spaß-Tag für Uganda, bei dem als Gast unser Freund Father Cyprian anwesend sein konnte. Er berichtete in Warendorf aber auch in unserer Gemeinde in Münster aus erster Hand über die Entwicklung und die Fortschritte unseres Projektes.

Auch die Brücke von Deutschland nach Uganda funktioniert: Fast drei Monate lang hielt sich Ende 2013 Katharina Schneider, eine ehemalige Schülerin des Augustin-Wibbelt-Gymnasiums, in Gulu auf und arbeitete in unserem Projekt, im Kindergarten, in der Schule und auch in der Medizinstation. Sie war begeistert von der Gastfreundschaft der Menschen in Uganda. Im Internet gewährt sie allen Interessierten einen Einblick in ihr Leben in Norduganda mit all seinen Höhen und Tiefen.

Wenn wir jetzt in die nahe Zukunft blicken, hoffen wir für 2014, dass weiterhin Frieden herrscht – trotz der aktuellen blutigen Unruhen im Nachbarland Südsudan – und dass unser Projekt sich wie in den vergangenen Jahren entwickeln kann.

Wir planen für 2014 das Gelände mit einer Solar-Stromanlage zu versehen, um zunächst die Krankenstation, die Schule und die Multi-Purpose-Hall mit Strom zu versorgen. Außerdem möchten wir die Medizinstation technisch weiter aufrüsten und auch weitere Kleinprojekte in und um St. Mauritz Gulu unterstützen. Daneben gilt es, weiterhin kontinuierlich die Gelder für Bildung, also Kindergarten und Schule aufzubringen.